Vorsicht, Gift by Georgette Heyer

Vorsicht, Gift by Georgette Heyer

Autor:Georgette Heyer [Heyer, Georgette]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-7325-3182-0
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2016-05-14T16:00:00+00:00


9

Es war fast Mittag, als Hannasyde Randalls Wohnung betrat, aber der elegante junge Mann empfing ihn in einem Morgenrock aus üppig gemustertem Brokat. Anscheinend war er, abgesehen von seinem Sakko, schon völlig angekleidet und trug den grellbunten Morgenrock nur aus einer gewissen Vorliebe für das Exotische und nicht aus Faulheit. Hannasyde verbiss sich ein Lächeln, als er daran dachte, was Sergeant Hemingway über den Morgenrock sagen würde, hätte er ihn sehen können, und kam ohne Umschweife auf den Grund seines Besuchs zu sprechen.

„Es tut mir leid, dass ich Sie störe, Mr. Matthews“, sagte er. „Aber ich glaube, dass Sie mir helfen können.“

„Wie schön und befriedigend für mich“, sagte Randall. „Darf ich Ihnen ein Glas Sherry anbieten?“

„Danke, im Augenblick möchte ich nichts. Sagt Ihnen der Name Hyde etwas?“

Randall goss sich ein Glas Sherry ein und verschloss die Karaffe wieder. „Nun ja — Hyde Park?“, meinte er.

„Nein.“

„Lassen Sie mir Zeit“, sagte Randall und hob sein Glas. „Stevenson?“, fragte er dann.

„Sonst nichts, Mr. Matthews?“, erwiderte Hannasyde und beobachtete ihn genau. Randall begegnete seinem festen Blick völlig ohne Reaktion. „Im Augenblick wirklich nicht“, sagte er. „Wollen Sie dieses Thema noch weiter behandeln? Dann müssen Sie mir leider erklären, worum es sich handelt. Heute Morgen funktionieren meine Gedanken anscheinend noch nicht sehr gut.“

„Sie erinnern sich nicht daran, dass Ihr Onkel diesen Namen irgendwann einmal erwähnt hat?“, wollte Hannasyde wissen.

Randall blickte ihn weiter über den Rand seines Weinglases hinweg an. „Nein, nicht dass ich wüsste“, antwortete er. Er schlenderte auf einen Sessel zu und setzte sich auf die Lehne. „Wollen Sie eine Zigarette, oder spielen wir weiter Blindekuh?“, fragte er dann.

Hannasyde nahm die Zigarette. „Ich bin sehr enttäuscht, Mr. Matthews. Ich hatte gehofft, dass Sie ein wenig Licht auf dieses kleine Problem werfen können. Ich habe mir die Kontoauszüge Ihres Onkels angesehen.“ Er zündete ein Streichholz an und hielt es an die Zigarette. „Diesen habe ich entnommen, dass augenscheinlich ein recht großer Teil seines Einkommens von einer Person stammt, die unter dem Namen John Hyde läuft. Oder aus einem Unternehmen, dessen Vertreter dieser Hyde ist.“

Randall nippte an seinem Sherry. In seinem Gesicht war nichts als vages Interesse zu lesen. Er sagte: „Wenn Sie von einem beträchtlichen Teil sprechen, wie viel meinen Sie dann, Superintendent?“

„Ich habe die Summen noch nicht addiert, aber über den Daumen gepeilt würde ich den Betrag in einer Höhe von zwölf- bis dreizehnhundert Pfund pro Jahr ansetzen.“

Randall neigte den Kopf in einer leisen Geste des Erstaunens. „Ein recht ordentlicher Betrag“, bemerkte er. „Darf ich fragen, in welcher Weise er auf das Konto meines Onkels eingezahlt wurde?“

„Mittels Schecks“, antwortete Hannasyde. „Und in regelmäßigen Abständen einmal pro Monat, wobei allerdings die Beträge nicht immer gleich hoch waren.“ Er angelte in seiner Rocktasche nach dem Heft mit den Auszügen und zog es heraus. „Vielleicht möchten Sie es selbst einmal durchsehen.“

„Das sollte ich wahrscheinlich“, sagte Randall, stellte das Weinglas ab und nahm das Heft an sich.

Während Randall gemächlich die Kontoauszüge durchblätterte, herrschte Schweigen. Endlich gab er Hannasyde das Heft zurück und sagte: „Ich kann Ihnen leider nichts von dem von Ihnen erhofften Licht beisteuern, Superintendent.



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